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Chariah

Allah war für mich ganz weit weg
 

Die Gebote seiner Religion waren ihm bekannt, und er gab sich Mühe, sie zu halten. Aber einen Frieden erlebte er dadurch nicht, auch keine Gesundheit. Dem Tod nahe, vollzog er eine Wende. Deren Folgen begleiten ihn noch heute.

Ich bin der Sohn eines moslemischen Malayen. Unsere Familie stand schon seit Generationen in führenden Positionen in Politik und Religion. Darum war uns der Islam auch allgegenwärtig und spielte in unserem Leben eine zentrale Rolle.

Meine Erziehung folgte moslemischen Grundsätzen. Man lehrte mich die arabische Sprache, den Koran, die Reinigungsvorschriften und führte mich ein ins Beten, Fasten usw. Zugleich durfte ich schon als Junge viel reisen, lebte in verschiedenen Ländern und bekam einiges mit über andere Kulturen und Religionen. Ich kannte Buddhisten, Hindus, Juden, Christen und wollte wirklich herausfinden, welche Religion denn nun die richtige war.

Verschiedene Wege zu ein und demselben Gott? Das konnte ich nicht gelten lassen. Dafür waren die Lehren und Gebote dieser Religionen einfach zu widersprüchlich. Sie konnten unmöglich alle vom gleichen Gott stammen. Schau dir die Schöpfung an oder die Gesetze der Physik. Täglich erleben wir einen Schöpfer von unbeschreiblicher Weisheit, voller Wissen und Logik! Der kann nicht gleichzeitig so verwirrend chaotisch sein wie die Religionen dieser Welt.

 

"Quo vadis?" - "Wohin gehst du?"

Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als ich etwa sechs Jahre alt war. Mein Vater hatte eine hohe Stellung inne und war viel unterwegs. Oft habe ich ihn monatelang nicht gesehen. Einmal vermisste ich ihn sehnlichst und wollte unbedingt zu ihm. Ich könnte ja Allah bitten, dass er ihn mir zurückbringt, ging es mir durch den Sinn. Nur war da ein großes Problem: Ich wusste zwar, wie ich man auf Arabisch betet und wie man sich reinigt. Aber wie man ein besonderes Anliegen vor Allah bringt, das wusste ich nicht. Welche Art zu beten, welche Worte, wären da angemessen? Ich hatte keine Ahnung.

Ich erlebte Allah als einen Gott, der ganz, ganz weit von mir entfernt war. Er war ein heiliger Gott, an den man nur herankommt, wenn man weit in den Koran mit all seinen Geboten, Reinigungsvorschriften und korrektem Arabisch eingedrungen ist. Das Christentum hingegen hatte ich als eine schlichte Religion kennen gelernt, die auf Liebe und Vergebung beruht und die Verachteten und Schwachen immer akzeptierte. Als kleiner Junge hatten mich die christlichen Filme tief beeindruckt, zum Beispiel die verfolgten Christen in "Quo Vadis". Die Römer haben sie gefoltert, und doch waren sie in der Lage, ihnen diese schlimmen Taten zu vergeben. Im Amphitheater warf man sie den wilden, hungrigen Löwen zum Fraß vor, und mit dem Tod vor Augen begannen sie ihren Gott zu preisen und zu loben. Ich spürte, wie von diesen Christen eine unbeschreibliche Stärke ausging. Sie waren schwach, aber trotzdem stark. Sie starben, aber des ewigen Lebens gewiss. Ich war beeindruckt und zugleich verwirrt. Schließlich entschloss ich mich zu einem neutralen Gebet, einfach dass mein Vater am nächsten Tag zurückkommen soll.

An diesem nächsten Tag klopfte es tatsächlich an der Tür. Ich machte auf, und vor mir stand mein Vater und lächelte. Er hatte uns mit seinem Kommen überraschen wollen, wie er sagte. Ich war so glücklich, denn ich wusste, dass Gott mein Gebet erhört hatte. Jetzt war ich sicher, dass es ihn gibt. Aber welcher ist es genau? Das wollte ich nun umso mehr herausfinden.

 

Enge und Angst

Wir lebten zu dieser Zeit im Ausland. Als wir später wieder nach Malaysia zurückkamen, fiel es mir sehr schwer, der islamischen Kultur und ihren Bestimmungen gerecht zu werden. Beim Fasten während des Ramadan zum Beispiel durfte ich nicht einmal meinen eigenen Speichel hinunterschlucken, und wenn ich zwischen Reinigung und Gebet abgehende Blähungen hatte, musste ich das ganze Ritual wiederholen. Nach dem Gähnen war ein Vers aus dem Koran zu beten, damit durch meinen geöffneten Mund keine Dämonen in mich führen. Ich durfte keine Hunde anfassen, ja nicht einmal mit Plüschhunden spielen. Um meinen Hals trug ich eine Kette mit religiösen Schriften. Bevor ich zur Toilette ging, musste ich sie abnehmen. Das waren nur einige von vielen hundert Regeln und Geboten, die ich zu beachten hatte. Die Angst, etwas falsch zu machen, saß mir ständig im Genick, so dass ich keinen inneren Frieden finden konnte.

Bei einer bestimmten Gelegenheit erhielt ich eine Bibel. Ich las im Neuen Testament die vier Evangelien (Matthäus, Lukas, Markus und Johannes). Jedes einzelne Wort sprach zu meinem Herzen. Ich lernte, dass wir vor Gott alle Sünder waren. Wie sehr wir uns mit den Geboten auch abmühten, wir würden damit keinen Erfolg haben. Denn Gott ist noch viel heiliger als ich immer gemeint hatte. Eine einzige Sünde in unserem Leben reicht schon, dass wir den Himmel verfehlen, und diese eine Sünde hatte ich auf jeden Fall schon begangen. Aber Gott sagt auch:

Epheser 2,8: "Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch - Gottes Gabe ist es;"

 

Ich möchte in den Himmel

Einmal waren mein Vater und ich sehr krank. Auch mehrere Ärzte konnten mir nicht sagen, was ich eigentlich hatte. Trotz aller Medikamente fühlte ich mich von Tag zu Tag schwächer. Ich hatte schon zwölf Kilo abgenommen und ahnte, dass meine Zeit allmählich ablief. Da fing ich an, zu Gott zu beten. Ich bekannte ihm alle meine Sünden und bat ihn um Vergebung. Ich akzeptierte das Opfer, das uns Gott durch seinen Sohn Jesus Christus gegeben hatte, dass Jesus an meiner Stelle für meine Sünden gestorben war. Etwas essen, aufstehen, irgendeine körperliche Anstrengung, alles das war mir nicht möglich. Aber ich konnte beten und mich auf die Begegnung mit Gott beim Jüngsten Gericht vorbereiten. Und es war mein Wunsch, in den Himmel eintreten zu dürfen.

Vier oder fünf Wochen lang vegetierte ich in meinem Zimmer so vor mich hin, ohne dass jemand zu mir geschaut hätte. Dann wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert. Mein Vater lag zu dem Zeitpunkt bereits auf der Intensivstation. Eines Morgens weckten mich meine Verwandten und sagten mir, er sei soeben gestorben ...

Die offizielle Todesursache war Herzversagen. Aber eigentlich wussten es die Ärzte gar nicht genau. Es hieß, wir seien vielleicht vergiftet worden oder einer Schwarzen Magie zum Opfer gefallen. Ich selber glaube, dass ich wegen dem Wort aus Apostelgeschichte 12,7 überlebt habe:

 

Gott ist ganz nahe

Einige Jahre später hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Die Psychologen waren ratlos. Da erinnerte ich mich an Gott, der auch in ausweglosen Situationen immer noch helfen kann. Gläubige können dann ihren Feinden vergeben und ihn sogar in der Todesstunde im Amphitheater anbeten. Er kann einen heilen, selbst wenn man Gift getrunken hat, und er ist auch bereit, einem in der Depression beizustehen.

Durch Zufall brachte mich meine Frau in den Gottesdienst eines amerikanischen Evangelisten. Dort bekehrten wir uns als ganze Familie zum christlichen Glauben. Der Evangelist legte mir die Hände auf und betete für meine Heilung. Im nächsten Moment war ich gesund, ganz wie es in der Schrift heißt: "Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie ... Kranken ... die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden."

Heute lebe ich mit diesem Gott und weiß, dass er überall bei mir ist. Sei gewiss, dass dieser gleiche Gott sich auch Dir an die Seite stellt, sobald Du Dich mit Jesus auf den Weg machst.

Chariah
Artikel zum Thema: jesus.ch - erlebt